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René Benko enteignen – Arbeitsplätze dauerhaft sichern!

Zu den drohenden Kaufhausschließungen bei Galeria-Kaufhof-Karstadt (GKK)

Als der Milliardär René Benko Anfang Juni seine Pläne bekannt gab, 62 Galeria Karstadt Kaufhof (GKK)-Häuser schließen zu wollen, war das auch für die Dortmunder Beschäftigten nicht die erste Hiobsbotschaft. Bereits 2009 war das Karstadt Kaufhaus an der Kampstraße dicht gemacht worden.

Im gleichen Jahr stellte der Arcandor-Konzern als damaliger Eigentümer einen Insolvenzantrag. Es folgten ein Lohnverzicht der Beschäftigten zur Sicherung ihrer Arbeitsplätze und zwei weitere Eigentümerwechsel. Die Beschäftigten gaben nach Bekanntgabe der Schließungspläne trotzdem nicht kampflos auf und haben dafür unsere Solidarität verdient.

Vor genau 100 Jahren übernahm Karstadt das damalige Kaufhaus Althoff. Seitdem haben sich Generationen von Dortmunder:innen in den bis zu drei Warenhäusern fachkundig beraten und mit Waren versorgen lassen. Es waren stets die Beschäftigten, die zuverlässig «den Laden am Laufen» hielten: von der Instandhaltung über die Verräumung bis zum Verkauf. Bis heute sind die drei Dortmunder Warenhäuser stark nachgefragt und bieten knapp 450 Menschen eine tarifgebundene Beschäftigung. Viele sind schon seit Jahrzehnten dort beschäftigt, haben dort ihre Ausbildung absolviert. Den Tariflohn hatten sie sich gerade erst Ende letzten Jahres erstritten, nachdem arbeitgeberseitig 2013 die Tarifbindung aufgekündigt worden war.

Während nun das Ringen um den Erhalt der beiden Kaufhäuser Karstadt Sport und Galeria Kaufhof weitergeht, ist der Abverkauf schon organisiert. Die Karstadt-Filiale wurde bekanntlich nach einem breiten Protest von der Streichliste genommen. Gegen die Schließungen hatte sich ein breiter Widerstand formiert, hauptsächlich organisiert von den Beschäftigten und ihrer Gewerkschaft ver.di. Auch Tausende von Bürger:innen beteiligten sich an der Unterschriftensammlung, Hunderte begleiteten die Demonstration durch die Dortmunder Innenstadt.

Dass ein Haus vorraussichtlich erhalten bleibt, ist bereits ein großer Erfolg. Die Beschäftigten hätten es jedoch verdient, dass alle Häuser und die dazu gehörigen Arbeitsplätze gerettet würden.

Sie leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag in der Warenversorgung, sie haben ihre Häuser auch 100 Jahre selbst getragen. Würden es die Reichtümer, die die jeweiligen Eigentümer beiseite schafften, nicht rechtfertigen, deren Vermögen zum Fortbestand der Häuser zu nutzen? Den Beschäftigten und der dauerhaften Sicherung ihrer Arbeitsplätze würde es jedenfalls helfen, würde das Vermögen des heutigen Eigentümers René Benko (Signal Holding) in einen Rettungsschirm für die Beschäftigten überführt werden.
Für die Beschäftigten, aber auch für unsere Stadt ist die Verteidigung tariflich abgesicherter Arbeitsverhältnisse von enormer Bedeutung. Mehr Amazon & Co braucht keiner von uns. Der Kampf gegen prekäre Beschäftigung funktioniert somit nicht ohne die Solidarität mit den GKK-Beschäftigten und ihrer Gewerkschaft.

Dave Varghese und Uli Schnabel (beide Mitglieder und Mandatsträger von DGB-Gewerkschaften)

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